Wer sich fürs Radfahren in der nördlichsten Region Frankreichs entscheidet, den erwarten grüne Landschaften, großes Theater an der Küste, flämisch-französische Kulinarik und viele unentdeckte Highlights und Sehenswürdigkeiten. Auf dieser Seite stellen wir Ihnen einige der schönsten Radtouren in Nordfrankreich vor. Die vorgestellten Radwege eignen sich als Tagestouren oder für mehrtägige Radreisen, für Gruppen und Individualreisende. Praktische Tipps, Tourenvorschläge und Hinweise helfen Ihnen bei der Planung. Hätten Sie gewusst, dass Nordfrankreich das erste Radwegenetz Frankreichs für Sie bereithält?
Große Natursehenswürdigkeiten wie die malerische Somme-Bucht und die Opalküste mit ihren beiden Kaps, dazu Dünen, Strand und Meer, soweit das Auge reicht: das verspricht Radfahren auf der Vélomaritime in Nordfrankreich. Auf über 230 Kilometern führt der Radweg entlang der Küste Nordfrankreichs und bietet auf insgesamt acht Teilstrecken ein Highlight nach dem anderen. Ihre Kunden radeln bequem von Bray-Dunes an der belgischen Grenze bis nach Cayeux-sur-Mer an der Somme-Bucht. Dazwischen liegen Dünkirchen, Boulogne-sur-Mer, der größte Hafen Frankreichs, Calais, die Stadt der Spitze mit ihrem Drachen, die Seebäder Wimereux oder Le Touquet-Paris-Plage und natürlich Berck mit seinem Drachenfest.
Alle Teilstrecken sowie praktische Informationen zu Radreisen auf der Vélomaritime in Frankreich finden Sie auf der deutschen Website des Radwegs. Neben GPX-Daten und Kartenmaterial bietet die Internetseite nützliche Informationen zur Anreise, Sehenswürdigkeiten und fahrradfreundlichen Hotels und B&Bs. Um die Radtour entlang der Küste Nordfrankreichs optimal vorzubereiten, empfehlen wir Ihnen die Broschüre für Reiseveranstalter mit nützlichen Kontakten zu Hotels, Gepäckservice- oder Radverleih-Anbietern.
Die neue Vélomaritime verbindet die Regionen Nordfrankreich, Normandie und Bretagne und führt auf 1.500 Kilometern entlang der Küste von Nordsee, Ärmelkanal und Atlantik. 93% der Strecke sind bereits fertigstellt, 2021 sollen die letzten Arbeiten beendet werden. Die Vélomaritime wiederum ist eine Teilstrecke des Radwegs Eurovelo 4, der in Kiew in der Ukraine beginnt und in Roscoff am Atlantik endet. Für alle, die auf der Suche nach einer ambitionierten Radtour sind, sei gesagt, dass die Eurovelo 4 auch durch Deutschland führt.
Die Eurovelo 3, auch „europäische Pilgerroute“ genannt, führt auf 5.400 Kilometern von Trondheim in Norwegen bis nach Santiago de Compostela in Spanien. In Frankreich heißt dieser Radweg „Scandibérique“ und deutet den Start (Skandinavien) und das Ziel (iberische Halbinsel) der Radstrecke an. Highlights wie Kirchen, Abteien und Schlösser bilden den roten Faden der Eurovelo 3.
In Nordfrankreich beginnt die Eurovelo 3 genussvoll mit Radfahren auf einer stillgelegten Bahnschiene. Von Jeumont an der belgischen Grenze geht es nach Süden durch das Land des Maroilles. Der Maroilles ist der herkunftsgeschützte Käse Nordfrankreichs und wird nur im Avesnois-Naturpark bei Thierarche unter strengen Kriterien hergestellt. Während der Radtour entdecken Sie mit dem Familistère de Guise ein innovatives Wohnkonzept der Industriellen Revolution – ein echter Geheimtipp! Gärten, die Schlösser von Pierrefonds und Compiègne oder die Kathedrale von Senlis und das Kloster Chaalis, und das Memorial des Waffenstillstands im Wald von Compiègne sind weitere Highlights auf der Radreise in Richtung Paris. Wer eine Pause vom Radfahren braucht, der genießt Kajak- und Kanutouren in auf den Flüssen Sambre oder Oise. 2021 wird die Eurovelo 3 in Frankreich vollständig ausgebaut. Informationen zur Strecke finden Sie auf der Eurovelo-Website.
Der neue Radreiseführer des BVA-Verlags führt Radreisende aus Deutschland während einer neuntägigen Tour auf der Eurovelo 3 über grüne Korridore von Aachen nach Paris durch Nordfrankreich. Der Radguide liefert exakte ADFC-Karten sowie Übernachtungs- und Sightseeing-Tipps. Die Route ist für E-Bikes geeignet. Vorbei an Streuobstwiesen und Weiden, durch dichte Wälder und entlang Wasserkanäle und Mäander des Flusses Oise entdecken Sie den Südosten Nordfrankreichs. Auf der Website des BVA-Verlags bestellen Sie den Rad-Guide direkt online.
Zwischen der Art déco Stadt Saint-Quentin und der Kathedrale von Laon liegt die Stevenson-Radroute. Der Radweg ist ein Teil der Eurovelo 3 und führt auf den Spuren des schottischen Abenteurers und Reisebuchautors Robert Louis Stevenson durch Nordfrankreich. Auf 113 Kilometern erleben Radreisende auf der Stevenson-Route die seit dem 19. Jahrhundert beinahe unveränderten nordfranzösischen Landschaften entlang des Flusses und des Kanals der Oise. Verwunschene Sehenswürdigkeiten, wie die Ruine „Kapelle der Entschlafenen“, und grüne Wege am Fluss sind das Markenzeichen dieses Radwegs. Die Strecke eignet sich hervorragend für eine zwei- bis dreitägige Radtour. Informationen zur Radstrecke und Materialien zum Download finden Sie auf der Website des Tourismusverbands Oise und auf der Wander-Website des Départements Aise.
Die Geschichte zum Radweg: 1876 fuhr Stevenson mit seinem Kanu in 16 Tagen 280 Kilometer von Antwerpen in Belgien bis nach Pontoise in Frankreich. Seine Abenteuer hielt Stevenson in seinem Buch „An Inland Voyage“ fest und machte seinen Leserinnen und Lesern Lust aufs Reisen. Bekannt wurde Stevenson mit dem Jugendbuchklassiker „Die Schatzinsel“ und dem Schauerroman „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hide“.
Wenn bei Saint-Valéry die Somme auf das Meer trifft, entsteht ein Naturspektakel aus Ebbe und Flut, das seinesgleichen sucht. Die Bucht ist Heimat zahlreicher Zugvögel und Meerestiere, hier fühlt sich die größte Robbenkolonie Frankreichs pudelwohl. Auf insgesamt 9 Touren erleben Sie bei einer Radreise die Somme-Bucht in ihrer ganzen Vielfalt. Wählen Sie ein Standorthotel und erkunden Sie jeden Tag mit dem Rad eine andere Ecke der Bucht, zum Beispiel das Vogelreservat Parc du Marquenterre. Unternehmen Sie eine Tour durch die Bucht von Saint-Valéry nach Le Crotoy und lassen Sie sich von den wunderschönen Aussichtspunkten auf die Bucht verzaubern. Staunen Sie bei einer Naturführung, beobachten Sie Meerestiere oder spüren Sie Adrenalin beim Standsegel-Abenteuer.
Immer entlang der Somme führt dieser Teilabschnitt des Somme-Radwegs von der Küste bis nach Amiens (oder umgekehrt). Die Strecke ist ca. 63 Kilometer lang und eignet sich bestens für eine Tagestour mit dem Rad. Während Ihrer Radreise staunen Sie über die „schwimmenden“ Gärten von Amiens, die malerisch in den zahlreichen Kanälen der Somme liegen und mit traditionellen Barken besichtigt werden können. Ein Highlight ist natürlich die Kathedrale von Amiens, die 2020 ihr 800-jähriges Jubiläum gefeiert hat. Im neuen Museum der Picardie und im Haus von Jules Verne tauchen Sie ein in die Geschichte Nordfrankreichs.
– Radreise von La Cordée für Naturliebhaber und Genießer
Die Avenue Verte, der „grüne Radweg“ führt von Paris über Nordfrankreich bis ans Meer und weiter mit der Fähre bis nach London. Wir empfehlen Ihnen für Radtouren in Nordfrankreich eine Kombination der Avenue Verte mit der Vélomaritime und dem Somme-Radweg. Ein kleiner, anspruchsvoller Schlenker in die Nachbarregion Normandie ist auch mit dabei. Praktische Tipps zu Unterkünften, Fahrradverleih-Stationen oder Restaurants finden Sie auf der Website der Avenue Verte.
Mit Start in Paris folgt der Radweg in Teilen der Seine, bevor er eine Schleife durch das Tal des Flusses Oise in Nordfrankreich vollzieht. Das Flusstal mit seinen malerischen Städtchen und Dörfern hat große Künstler wie van Gogh, Cézanne oder Daubigny inspiriert. Der Auftakt der Radreise durch Nordfrankreich ist majestätisch: Schloss Chantilly und das Kloster Royaumont entführen Sie in den Glanz und die Pracht vergangener Jahrhunderte.
Sie folgen dem Radweg bis zur Stadt Senlis, in der Sie 2000 Jahre in der Zeit reisen und in die römische Geschichte Nordfrankreichs eintauchen. Die Architektur von Senlis ist so beeindruckend, dass sie oft als Filmkulisse dient. Gut zu wissen: der Radweg von Senlis bis nach Pontpoint ist gleichzeitig ein Teil der Scandibérique, der Pilgerroute Nordfrankreichs. Die Avenue Verte orientiert sich dann wieder nach Westen und hält mit der mittelalterlichen Stadt Beauvais einen weiteren nordfranzösischen Höhepunkt bereit. Das höchste Kirchengewölbe der Welt, eine wunderschöne astronomische Uhr und die edle Teppichmanufaktur sind die Wahrzeichen von Beauvais.
Von Beauvais führt die Avenue Verte dann in Richtung Normandie bis nach Dieppe an die Alabasterküste. Auf diese Radstrecke (Beauvais – Dieppe) radeln Sie mehrheitlich auf sogenannten „voies vertes“ – Fahrradstraßen ohne Autoverkehr. In Dieppe könnten Sie die Fähre nehmen, um auf der Avenue Verte bis nach London Rad zu fahren. Wir aber empfehlen Ihnen, sich erneut nach Osten zu wenden. Die dramatischen Kreidefelsen der normannischen und nordfranzösischen Küste und die wunderschöne Somme-Bucht warten auf Sie! Sie radeln auf dem Radweg Vélomaritime von Dieppe über Le Tréport bis nach Cayeux-sur-Mer und schnuppern die frische Meeresbrise im Norden Frankreichs! Aber Achtung: die wunderschönen Panoramen der Steilküste erfordern Kondition. In Cayeux-sur-Mer erwartet Sie dann die weite, ruhige und wunderschöne Bucht der Somme. Wenn Sie nach der atemberaubenden Radtour an der Küste noch Reserven haben, dann bietet sich der sanfte Somme-Radweg von der Bucht bei Cayeux-sur-Mer bis nach Amiens an.
Die Via Romea Francigena (Eurovelo 5) führt von Canterbury in England bis in den Süden Italiens auf 3.200 Kilometern durch 7 Länder. Die Radstrecke macht dabei einen Schlenker durch Nordfrankreich. Zugegeben, in Französisch-Flandern ist die Eurovelo 5 noch in der Projektphase. Dafür eignet sich der süd-östliche Teil bei Lille hervorragend für eine Radtour durch die Hauptstadt und ins grüne Umland. Entlang des Kanals von Roubaix radeln Sie auf ca. 43 Kilometern entlang eines versteckten Treidelpfads ohne Autoverkehr von Maquette-lez-Lille bis nach Leers an die französisch-belgische Grenze. Abseits bekannter Pfade entdecken Sie unterwegs kleine Schleusen, Industriekultur mit Streetart, typische nordfranzösisch-flämische Backsteinarchitektur und eine wilde Natur.
Mit einer Dauer von ca. 4 Stunden eignet sich die Radtour perfekt als Tagesausflug während einer Reise nach Lille. Neben einer Besichtigung der Hauptstadt Lille bietet sich ein Besuch der Villa Cavrois in Croix und des Kunstmuseums im Art déco-Schwimmbad von Roubaix an. Mit dem Zug kommen Sie in wenigen Minuten von Lille zum Startpunkt nach Maquette-lez-Lille. Vom Zielort Leers gelangen Sie mit dem Bus zurück bis nach Roubaix und sind von dort ebenfalls wieder schnell in Lille. Mehr Informationen zu dieser Radstrecke erhalten Sie bei der Tourismus-Information von Lille und auf Citycle, einem französischen Blog für Städtetouren mit dem Rad.
Sie haben suchen individuelle Radtouren in Nordfrankreich für sich oder Ihre Kunden? Dann empfehlen wir Ihnen das Radwegenetz von Französisch Flandern, das erste seiner Art in Frankreich! Auf 830 Kilometern führt ein Netz aus mehreren kurzen Radwegen durch die Lys-Ebene und die Berge von Flandern. Sie können ihre Strecke mithilfe einer Radkarte individuell zusammenstellen. Die „top départ“-Punkte zeigen Startpunkte an, die über einen Parkplatz und weitere Services verfügen. Je nach Kondition, Wetter und ihrem persönlichen Interesse entdecken Sie so Französisch-Flandern in ihrem Tempo. Entdecken Sie die Kulinarik Nordfrankreichs mit Bier und Käse oder entdecken Sie flämische Kunst in Cassel. Und wenn Sie Lust auf einen Sprung ins benachbarte Belgien haben, ist dies kein Problem, denn auch das Nachbarland arbeitet mit Radwegenetzen. Das folgende Video zeigt anschaulich das Prinzip und macht Lust auf eine individuelle Radreise nach Nordfrankreich!
Mehr Informationen zum neuen Radwegenetz von Nordfrankreich erhalten Sie bei den lokalen Tourismus-Informationen und auf der Website „J’adore le nord“ („Ich liebe den Norden“). Die Karte können Sie bequem online bestellen.